Das Handwerk gilt als ein Rückgrat der deutschen Wirtschaft und nimmt auch am Wirtschaftsstandort Bremen eine zentrale Bedeutung ein. Mit seinen unterschiedlichen Gewerken aus den Bereichen Bauhaupt-, Ausbau-, KFZ- und Lebensmittelgewerbe, Gesundheitsgewerke sowie Handwerke für den gewerblichen Bedarf und die personenbezogene Dienstleistungen ist es eine tragende Säule für Wachstum und Beschäftigung.
Im Land Bremen sind rund 5000 Handwerksbetriebe mit ungefähr 30.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tätig. Mit mehr als 3.300 Auszubildenden stellte das Handwerk im Land Bremen in den letzten drei Jahren knapp 25 Prozent aller Ausbildungsplätze. Die Handwerksbetriebe im Land Bremen sind damit nach wie vor ein Kernstück des wirtschaftlichen Handelns für die Beschäftigung und vor allem auch die betriebliche Ausbildung junger Menschen.
Im kontinuierliche Dialog mit den Handwerksbetrieben, den Innungen und der Handwerkskammer Bremen unterstützt die Handwerkspolitik im Land Bremen Investitionen, Neugründungen, Umstrukturierungen und Erweiterungen von Handwerksbetrieben, die berufliche Aus- und Fortbildung sowie den Technologietransfer.
Ein „roter Teppich für goldenen Boden“ soll dem Handwerk in Bremen ausgerollt werden, den es für eine weitere positive Entwicklung in Bremen und für ein leistungsfähiges und modernes Handwerk benötigt. Dies geht aus dem Strategiepapier „Roter Teppich für goldenen Boden“ zur Stärkung des Handwerks und kleinteiligen Gewerbes hervor. Das Strategiepapier greift aktuelle Handlungsfelder für die Entwicklung des Handwerks in Bremen auf.
Als wesentliche Handlungsfelder für das Handwerk wurden die Standortsicherung und die Standortentwicklung identifiziert. Das Strategiepapier befasst sich daher intensiv mit der Bereitstellung geeigneter Flächenpotenziale, welche für die Ansiedlung von kleinteiligem Gewerbe und Handwerksbetrieben geeignet sind.
Insgesamt wurden über neun Hektar Flächen im gesamten bremischen Stadtgebiet identifiziert, auf denen sich ca. 50 Gewerbeeinheiten realisieren lassen. Die erforderlichen Mittel für Grunderwerb und Planung für diese Flächen wurden bereits zur Verfügung gestellt, sodass zum Beispiel an den Standorten Nußhorn, Bremer Industrie-Park und auf dem BWK-Gelände in Abstimmung mit der Kreishandwerkerschaft und der Handwerkskammer zeitnah geeignete Gewerbeflächen angeboten werden können.
Entsprechend der besonderen Belange des Handwerks sollen außerdem die Vermarktung und Ausgestaltung der Förderinstrumente für kleinteiliges Gewerbe und Handwerksbetriebe, die Einrichtung eines Handwerkerlotsen bei der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH und die Optimierung bzw. Spezifizierung des Immobilienfinders der WFB entwickelt werden, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Handwerk zu verbessern.
Die entwickelten und bereits vorhandenen Fördermöglichkeiten zur Unterstützung von Handwerksunternehmen wurden im Rahmen eines Informationsflyers (pdf, 682.9 KB) in Absprache mit der Kreishandwerkerschaft und der Handwerkskammer aufbereitet. Das komplette Strategiepapier gibt es unter diesem Link (pdf, 2.8 MB).
Weitere Informationen zum Handwerkerlotsen der WFB finden Sie auf den Seiten der Wirtschaftsförderung Bremen.
Die starke Position des Handwerks wird erhalten und gestärkt durch stetige Orientierung an den Bedarfen der Wirtschaft und den Bedürfnissen der Kund*innen. Um diese Trends zu erkennen und ihnen entsprechend gerecht zu werden, unterstützen der Bund und die Bundesländer, und in diesem Rahmen auch die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, das Deutsche Handwerksinstitut (DHI) mit seinem sich über sechs Bereiche erstreckenden zentralen Forschungs- und Arbeitsprogramm. Diese Gemeinschaftsförderung ermöglicht die Erarbeitung insbesondere von ausbildungs-, betriebsführungs- und technikrelevante sowie handwerks- und europarechtlichen Fragestellungen für das deutsche Handwerk.
Handwerksunternehmen sind häufig mit Fragen der Betriebswirtschaft beschäftigt. Dies bedeutet in der täglichen Arbeit zum Beispiel Betriebsführung zu Marketing/Vertrieb, Rechnungs- und Personalwesen oder zu besonderen Anlässen, wie der Gründung, der Betriebsübergabe sowie in Wachstums- oder Schrumpfungsphasen. Für die Unterstützung der Unternehmen steht die organisationseigene Betriebsberatung zur Verfügung. Diese wird vom Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH) organisiert und durch die Förderung von Bund und Bundesländern allen Handwerksunternehmen zur Verfügung steht. In Bremen wird diese Beratung von der Handwerkskammer Bremen angeboten und durch eigene Berater*innen durchgeführt.
In der Handwerkswirtschaft ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) die erste Anlaufstelle für Förderung. Bei der Handwerkskammer Bremen gibt es eine Beratungsförderung, die auf Grundlage der Beratungsrichtlinie des BAFA umgesetzt wird.
• Informationen zur überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU)
• Informationen zur Förderung überbetrieblicher Bildungsstätten (ÜBS)